Liebi Runa…

Ende August ‘25 ist unsere Katze Runa überfahren worden. Sie durfte ein Jahr und zwei Wochen bei uns sein und ist gerade mal 15 Monate alt geworden. Runa und ich hatten eine ganz besondere Verbindung und ich vermisse sie auch jetzt immer noch sehr fest und ihre Abwesenheit schmerzt stark. Das wird wohl nie ganz weg gehen und auch noch eine Weile brauchen. Am Tag nach dem Runa überfahren wurde, habe ich ihr einen langen Brief geschrieben, in der Hoffnung, mit meinen Gefühlen besser klarzukommen. Daher schreibe ich auch aus meiner persönlichen Sicht und in Mundart und nicht aus der Sicht von meiner Frau Regula und mir. Regula vermisst Runa ebenso wie ich, denn sie war eben eine spezielle Katze und uns beiden sehr nah.

Es gibt jetzt sicher Leser:innen, die finden werden, dass es ja nur ein Tier war. Warum also das alles, so viele Emotionen, so viel Schmerz, diese Gefühlsdusseleie!? Vielleicht hattest du noch nie ein Tier, dass dir so fest ans Herz gewachsen ist, oder vielleicht sind (zu) viele Gefühle und sich mit diesen auch noch auseinandersetzen, einfach nicht dein Ding. Das ist völlig in Ordnung und auch kein Problem, wenn du das so empfindest. Aus der Suche nach Quellen, die sich mit Trauerarbeit im Zusammenhang mit Haustieren beschäftigen, habe ich gelernt, dass das, was ich fühle, und durchlebe für einen Teil der Menschen normal ist. Wir sind alle Individuen und reagieren und empfinden entsprechend unterschiedlich und individuell. Der Verlust eines Haustiers und insbesondere einer Katze, deren Zuneigung und Liebe man nie erzwingen kann und die sie nur von sich ausgibt, braucht seine Zeit, um verarbeitet zu werden. Bei einigen geht das schneller, andere brauchen etwas länger.

Als Coaches begleiten wir immer wieder Menschen in Veränderungsprozessen und nutzen unsere Werkzeuge und Methoden, um diesen Weg zu vereinfachen und zu unterstützen. Wenn man dann aber plötzlich selbst mittendrin steckt, ist es halt wieder ganz anders (und lehrreich auf der «anderen» Seite zu sein…) und sich selbst helfen, ist nicht gerade einfach. Ich versuche meine Gefühle zuzulassen, egal was kommt und vermeide es, sie zu unterdrücken. Was da ist, ist da und darf es auch sein. Unterdrückte Gefühle und Emotionen kommen sonst nur später wieder und führen zu einem verschleppten Trauerprozess.

Einmal mehr kommt die anstrengende Veränderungskurve (anstrengend vor allem wenn man im Prozess drinsteckt) wieder in den Vordergrund. Dieses Mal in der Form der Trauerphasen nach der renommierten Schweizer Psychoanalytikerin Verena Kast. Ihre Arbeit baut auf der ursprünglichen Veränderungskurve nach Kübler-Ross auf. Nach einer ersten Phase des Schocks folgen die Phase des «Nicht Wahrhaben-Wollens», der «aufbrechenden Emotionen» , des «Suchens und Sich-Trennens und des neuen «Selbst- und Weltbezugs».Falls du mehr dazu wissen möchtest, hilft das Buch “Trauern” von Verena Kast weiter (Orell Füssli Link) oder eine Google Suche nach “Trauerphasen Verena Kast”. 

Für mich und auch für Regula, war Rüneli, wie wir sie liebevoll nannten, ein Teil von unserer kleinen Familie. Mit ihr und Lumy hat unser Haus geleuchtet und wurde täglich und immer wieder mit Lachen erfüllt. In den Wochen danach war es das nicht mehr und Regula, Lumy und ich vermissen sie auch heute immer noch ganz fest. Wir versuchen uns an ihre Abwesenheit zu gewöhnen und werden wieder mehr Lachen und fröhlich sein. Vergessen aber werden wir Runa nie.

 

Liebi Runa 

Vor guet amene Jahr hets gheisse, dases da äs Büsi für üs gäbi. D’Regula het sech scho ganz lang u ganz fescht eis gwünscht gha u i ha zur Lumy, dire Schwoscht, eigentlech nume no dörfe ja säge. I bi nid nume glücklech gsi drüber u has ds «abdunde si» o mit viu Skepsis agluegt. I ha mr de o usbedunge, dasi se aber, bevor si bi üs izieht, o no darf gseh. Dir sit vier bezouberndi Chatzemetischi gsi u du bisch mir mit dim sidegraue, weiche Fähli vo Afang a ufgfalle u bisch o schnäu mau zu mir cho. Aber äbe, du bisch ja scho öpperem versproche gsi u d’Regula und d’Lumy si das, wasme landlöffig als «lovers at first sight» nennt gsi.

Womer när d’Lumy si ga abhole, het nis dini Mönschemama gseit, dass sech dini zuekünftige Mönsche zrügg zoge heige. Für mi isch grad klar gsi, dass i di sofort würd hei näh. Wüu, simer ehrlech, öb eis oder zwöi Büsi spiut nid sone Rolle vom Ufwand und Platz bi üs u vom abunde si und o auem angere. Ändere wird sech eh einiges.

So bisch du när 5 Tag nach dr Lumy o no bi üs izoge. Die erscht Nacht isch nid so eifach gsi. D’Lumy het ihri füf Tag Vorsprung hert verteidiget und dr ds Acho bi üs aues andere aus eifach gmacht. Si het di so dür ds Huus gjagt, dass sogar vor luter Stress hesch ufe Bode kötzlet. Das isch aber grad ds einzige Mau gsi, wo dir das im Huus passiert isch. Zum Glück het d’Lumy aber de im Verlouf vom späte Abe vo dr abglah und langsam isch Rueh ikehrt. Gli heit dir enang ume gärn gha u sit oft näbenand oder anenand a kuschlet uf üsem für öich viu ds grosse Sofa gläge, sit zäme dür ds Huus tollet u heit trotz viu Schabernack und Energie chum öppis kaput gmacht i öiem jugendleche Übermuet.

Während däm d’Lumy vo Afang a u o hüt no fescht uf d’Regula bezoge isch, bisch du immer chli meh mini Runa gsi. Du bisch mir diräkt u ganz tief i mis Härz ine gumpet u hesch derte sanft schnürelend, was de so viu gmacht hesch, dis Plätzli gfunde. Du bisch die Muetigeri vo beidne gsi u woder im Dezämber die erschte Gehversüech dusse heit chönne mache, bisch gli scho Richtig Nachbars Garte täselet u dr Zuun und d’Hecke si keis Hinderniss gsi für di. Ds Chatzetörli hesch du im Gägesatz zur Lumy rächt schnäu kapiert u gli bisch du säubständig düre Chäuer ine und use und hesch dini erwitereti Umgäbig afah entdecke. Du bisch gärn ungerwägs gsi, hesch Böim und ds elegant ufechlättere und im Afang weniger elegant obe abe cho entdeckt, u bis Nachbars über d’Strass die längi Chatzeleitere. Wes drumm gange isch, dr Garte ds verteidige, de bisch du vore gsi u d’Lumy het us dr Deckig gärn zuegluegt. Bim erschte offizielle Hundebsuech im Garte bisch im Verlouf vom Abe immer chli necher cho, hesch di nid lah ischüchtere u dä unerwünscht Gascht mit dini goldiggäube Ouge uf ds diräktischte fixiert u nüme us de Ouge gla. Wes ä änand a starre Wettbewärb wär gsi, hätsch du huushöch gwunne.

Im Summer, wes heisch isch gsi, bisch du gärn ungerem Farn bim Ahorn gläge. Wede de bisch fürecho, zum eim begrüesse, het dis samtige, edle Fähli nach Härd u dim eigete feine Chatzeduft gschmöckt. I ha mini Nase u mis Gsicht sooo ungloublech gärn i dim weiche Fähli vergrabe u di gschmöckt. So wie d’Regula so fein nach Regula schmöckt und i nid cha säge, wases isch, hesch du nach Runa gschmöckt. I has gliebt u beide Grüch si für mi Wermi, Geborgeheit und Deheime. Dis Fähli isch so sidig weich u elegant gsi, das me dr ds Peutzträge eifach nid het chönne übu näh. Vo witem bisch äs edels grau gsi u weme di vo necher gseh het, de isch eim gli ufgfalle, dases nid eifach eitönig isch gsi. Du bisch distingiert grau meliert gsi i verschiedene Tön u hesch vore ungerem Hals ä häugraue Fläck gha. Wemer dr mit de Händ dür ds Fähli gwuschlet isch, de het me gseh, das ds Ungerfähli ganz wiss isch gsi u nume dr Oberpelz i verschidene Grautön glänzt het. Dini Pfötli hei passend zu dim dunkle Fähli unger schwarzi Balle gha, woni stundelang ha chönne astuune. Die hei mi immer fasziniert u i mir äs Gfüehl vo Wunder und Stuune usglöst. Sowieso bisch du ä richtigi Schönheit gsi, mit dim flouschige sametgraue Pelz, wo so weich isch gsi, wie d’Wülchli im Himmu müesse si, wode itze druf ligsch u dr derte elegant dini Pfötli schläcksch.

Wenns de gäge Abe isch chüehler worde, bisch vom Ahorn hingere i Topf vom Oliveboum züglet u hesch di dert inekuschlet. Du hesch eim aube verschlafe drus ablinzlet u me het dr agseh, wie wou dases dr derte isch. Mir si immer Mau wieder vom Znacht dusse ungerem Ahorn ufgstande, ga luege, wie de derte ligsch u i wär aube am liebsche zu dir i Topf kroche. Du hesch aber dini ganz eigete Vorstellige gha, wenn u wieviu dasde wosch kuschle. Churzi Hose, dünne Stoff, blutti Bei u warmi Temperature hesch nid so gschetzt. De bisch grad wieder ab dr Schos abe gumpet bzw. gar nid ersch cho. Im Summer bisch o chum ir Nacht zu üs is Bett cho. Wenn dinne gsi bisch, wäs fasch immer dr Fau isch gsi späteschtens gäge früech Morge u fasch immer vor dr Lumy, de bisch lieber, i dim Chörbli im Schlafzimmer gläge u hesch üs am Morge vom Bode us mit dim Schnürele begrüesst. Wenns de chli ds lang gange isch, bis d’Büchseöffner ändlech id Gäng si cho, hesch du gärn o chli afah uf di ufmerksam mache und umerandaliere. Du hesch mit dine Pfötli ds eint oder angere vom Nachttischli abegruumt u vorauem bisch vorwurfsvou lut dür übere Holzbode im Schlafzimmer gstapfet. Das Tap, Tap, Tap isch viu lüter gsi u überhout nid so sanft u lisli-elegant wie süsch. Me het ghört, dass da öpper nid dsfride isch u het gwüsst, uha, du hesch Hunger!

Wenn du und d’Lumy am Morge tifig wie dr Blitz usem Schlafzimmer ume Egge zur Stäge grennt sid, siter mängisch vor luter herjeh fasch usgrütscht und ume Egge ziberlet. Mit erhobnige Schwänzli siter de vor mir d’Stäge abe ghüpft u lut mauend ir Chuche scho lang parat gsi, bis ig de o ändelch dunger bi gsi. Während d’Lumy schnuerstracks ufe Schrank zue isch, hesch du immer zersch rächts no ä Gump ufe Richtig Chochherd gnah zum när o zum Schrank ds hüpfe u sobau daser offe isch gsi, di Chopf ine ds stecke oder grad ganz ine ds chlättere. Wes um ds Ässe gange isch, de bisch du eher dr Gniesserin gsi u hesch dr mit dire Portion Chörnli Zyt glah u gmüetlech knäberelt. Das Kräckerle, wenn du se verbisse hesch u ds fasch Klimpere u Klingle, wenn se im Schäli umegstosse hesch, isch eis vo mini Lieblingsgrüsch gsi. Mir hei di immer vor dr Lumy und ihrem Appetit müesse schütze. Süsch hät dr d’Schnäuässerin o dr räschte vo dire Portion läär gfrämslet. Aber so bini oft drnäbe am Chuchibode ghocket und ha dr zuegluegt und zueglost u dis Schäli vor dr Lumy verteidiget. Du hesch nie dr Konflikt gsuecht u wenn d’Lumy cho isch, bisch du eifach stiu gange. Die letschte paar Chörnli hesch mr o gärn no us dr Hand gnoh. Im Afang isch das chli schwirig gsi u dini Zähne cheibe spitz u schnäu. Mit dr Zyt bisch aber o derte sanft u präzis worde und hesch mr d’Chörnli fiin us dr Hand gässe.

Am liebschte hanis aber aube gha, wenn im Dachstock obe bisch cho mitmeditiere. Mängisch bini scho dranne gsi, weni di ha ghört ufe ds träppele cho. Mängisch bisch aber o ufecho u hesch mi vom Kompi wäg gholt. Zersch bisch ufe Schribtisch ufe gumpet, schnürelend vor mr ume gstriche u bisch mr när vorus uf d’Meditationsmatte. Weni de mit überschlagne Bei derte ghocket bi, bisch du lut schnurend vor mir gläge. Statt beidi Hand vor mr verschränkt ds ha, hani de ei Hand brucht, zum di chräbele. Vor luter Wöhli hesch du di aube länggstreckt, wiene Banane a mini Bei häre drückt, ds Büchli nach obe dräit u aui Vieri voder gstreckt, und hesch di la strichele. Du hesch denn no meh aus süsch scho gschnürelet hesch gschnürelet. Oft mehrstimmig u du hesch no so chlini Guriluut vo dr gäh u fasch chli quikt vor luuter Wöhli. Äs isch schwäre ds beschribe wies tönt het aber i weises ja. I ha denn aube nid so fescht i mi ihne glost u probiert zur Rueh zu cho wie süsch bim Meditiere. Aber das hani o gar nid müesse. Dini edli Rueh, dini komplett entspannti Wöhli u dis Schnürele hei mi sowieso id Entspannig bracht u d’Gedanke zum lislig und unwichtig wärde. Dini Presänz isch gnue gsi zum eifach dörfe mit dir da si.

Überhoupt hesch du die schöni Eigenschaft gha, die komplett chönne la ds falle und die so ungloublech ds Entspanne, das mr aube fasch chli nidisch si gsi. So öppis chöi abe nume Chatze u du ganz speziell. Bim Chräbele hesches gärn zersch am Chopfl hinger de Ohre und ungerem Chini gha. Nadisnah de übere ganz Rügge in u nach paar Minute hesch di aube zur Banane gformt und seelig ufe Rügge träit und dr Buch führe gha. D’Ouge hesch zuedrückt, das Motörli het gschnürelet und vor Site hets immer usgehe, wie wenn de am Lächle wärsch. Du bisch süsch eher zrügg haltend gsi und hesch ä stilli u starchi Presänz gha. Weni öppis irgendwo im Huus oder o dusse im Garte gmacht ha, de bisch meischtens ume gsi oder früecher oder speter uftouecht. Du bisch när lislig und elegant näbe dra ghocket u hesch interessiert zuegluegt und überwacht, dasi aues richtig mache. Im Gägesatz zur Lumy hesch du wenig gmauet o nume sehr lislig. Dini Persönlechkeit isch ä stilli Chraft gsi, äs unuffälligs da si u glich hesch jede Ruum für mi mit Liecht, Wermi und Fröid gfüllt. O we du «nume» ufemen Chüssi im gliche Zimmer seelig pfuset hesch, de isch das Zimmer nid läär gsi u i ha di immer wieder müesse aluege u abem Glück, dass du bi üs bisch, dörfe lächle.

I wirde o nie vergässe, wie du gärn mitem Wasser gspilt hesch. Weni mitem Netz dr Teich vo Säämli u Bletter abfischet ha, de bisch du när am Wasserstrahl wo unger use gloffe isch, wie wild dür d’Gartebettli nache grennt. Äs het drbi o ke Rolle gspillt, wenns dru ufe Chopf tropfet isch oder nassi Pfötli gä het. O im Badzimmer hesch du gärn im Lavabo mitem Wasserstrahl gspilt und drinne umeghänglet. Wahlwiis hesch o gärn, voruam mis Zahnbürtschli, verbisse oder dr Zahnpaschtatubeegge malträtiert. U was o immer super isch gsi, isch dm gringlete Haargumeli vor Regula nache springe us mit dini Sametpfötli dür ds Zimmer das gangle. Weni Fänschter putzt oder abstoubet ha, hesch geng mit ghulfe u nachem Lumpe g’anglet u woni im Chäuer Cyanotypie gmacht ha, bisch du still mit grosse guldig-gäube Ouge näbe de Wasserbeder ghocket und hesch mr zuegluegt. O wes mängisch chli meh Zyt brucht het, wiu du haut o no mitgmischt hesch, hani die Momänte immer uskoschtet u mi drab gfröit. We du cho bisch, isch mir ds Härz ufgange u i hami glücklech gschetzt, dass du da bisch. I ha mi immer ab dire Gägewart gfröit u oft dörfe schmunzle.

Weni nach paar Tag Abwäseheit oder o lenger bi hei cho, u das hets oft gä, de bisch im Afang sehr zrügghautend gsi u nid grad sofort cho schmuse. Du hesch aube ä Momänt brucht u bisch, wie immer, wenn öppis beschnupperet hesch, mit dire Nase ganz nach häre cho. So nach, dasme se gspürt hesch, wenn du ganz fiin bisch cho schmöcke mit dire schwarze Stupsnase. Sie isch weder sehr warm noch füecht gsi. Fasch chli lädrig aber weich und du hesch eim drmit berüehrt zum aues wahrnäh. Nach und nach bisch de mitem Chopf cho stupse und um eim umestriche, so dasi wieder dr Duft vom Chatzerudel deheime afah anäh. Wenn mr när ganz zärtlech hesch d’Nase gschläcket mit dire würklech ruche Zunge, de hani gwüsst, dasi wieder bi öich zwöi Dame bi ufgnoh gsi im Rudel. So dini Liebi und Zueneigig ds gspüre u zeigt übercho, het mi immer wieder fescht berüehrt und äs Gfüehl vo Wermi u Deheime la dür ds Härz ströhme.

Naiv wieni bi, hani weni Angscht um di gha. Höchschtens, dass di öpper chönnt ipacke, wiu du sone Schönheit gsi bisch u di viel Lüüt af dr Strass agstuunet u bewunderet hei. I ha sicher chli Schiss gha, dassde mau nöime obe abe gheisch, wenn imne Boum wieder ds oberscht uf de dünnschte Eschtli umeturnisch. Aber süsch? Nei…! I ha dänkt, dass mir no mängs Jahr zäme hei u no vili Abentür, kuschligi Momänte u Meditiationssitzige wärde erläbe. Aber da hani mi leider ganz grob tosche u bitter bös glehrt. Geschter churz vor de Zwöufi am Mittag het mr d’Polizei aglütet, zum mr säge, dassde ar Rodmattstrass vorne, nöime woni di no nie gseh ha, so wit wäg vo üs deheime, überfahre worde sigsch. Du bisch grad äs Jahr u zwe Wuche bi üs gsi u i bi völlig düre Wind gsi. Sit denn steit mini u o dr Regula ihri Wäut chrumm. I bi di de bir Polizei vorne ar Strass ga abhole. Passante heige se alarmiert u dis Körperli isch imne durchsichtige Plastigsack gsi. Es isch ersch so churz här gsi, dassde sogar no warm bisch gsi, woni di hei treit ha. Di Chopf hets übel verwütscht u dr Verletzig a, bisch sofort tod gsi. I hoffes uf jede Fall. Äs tuet mi fürchterlech drus, dass du so hesch müesse ga u äs verschrisst mi immer wieder uf ds Nöije, dassde nümme da bisch. I ha viu Träne vergosse u äs wärde sicher o no meh drzue cho. Äbe so schlimm, wie dasde nümme da bisch, isch dr Gedanke, dass alei gsi bisch u vilech grossi Panik u Schmärze gha hesch, wo di das Gfährt (was immer dases de gsi isch) so gwaltsam troffe het. I cha die Gedanke im Momänt nid wägtue u wenn si wieder chöme, u das tüesi im Momänt mehrmaus am Tag, de ziehts mr dr Bruscht u ds Härz zäme, u dr Schmärz isch so gross, dasi chum weiss, wie drmit umgah. I hoffe eifach ganz fescht, dases schnäu gange isch u du nid hesch müesse lide. Aus angere isch scho schlimm gnue, aber nid chönne bi dri si u für di da si machts nume no schlimmer.

I bi scho immer nach am Wasser bout gsi u nihme mini Gfüu sehr fescht wahr. Druum bisch du mir o so tief is Härz gumpet u hesch di derte mit dim süesse Schnürele fescht ikuschlet gha. Umso meh weh tuets itze, dassde nümme da bisch u ig di scho ha müesse la ga. Du fählsch a jedem Egge, bim Ufwache wenn schnurend uf ds Bett gumpet bisch u mi mit dine grosse goldiggäbue Ouge liebevoll agluegt hesch, bim Füettere wenn dr ds zwöite Chörnli kräkerlet heit, dusse im Garte bim Teichabfische, wenn d’Regula am Morge geit und du ufem Gartepfoschte ghocket bisch, weni di us dr Chuchi ha gseh mit dr Lumy übere Platz striele, wenn ume Egge cho bisch weni bi heicho, dini sanftig Presänz im Huus und im Garte… überau fäuht si u äs verschriist mit immer wieder u dr Druck und dr Schmärz im Härz so so viu grösser aus dasi ig mir das je hät chönne vorstelle. Woni di ds erschte Mal gseh ha, hani scho gwüsst, dass mr as Härz wirsch wachse. Aber nie im Läbe hani chönne abschetze, wie fescht das wird si, was du mir mit dire Gägewart fürnes Gschänk wirsch mache u wie läär dases wird si, ohni di.

Nid nume ig vermisse di schrecklech. O d’Regula schüttlets immer wieder. Mir hei geschter mit dr Lumy zäme vo dir Abschied gnoh, wo dis Körperli no im Plastigsack gläge isch. D’Lumy isch ganz stiu gsi u het sehr vorsichtig gschnupperet. Zersch vo chli witer u när chli vo necher. Si het de o mitem Pfote ganz sanft gspürt u gmerkt, dass das nümm die Runa isch, wo si kennt het. Me het richtig gmerkt, wie si realisiert, dassde tod bisch. Hüt am Morge isch si no rächt läbig gsi u het no gspiut. Im Verlouf vom Tag isch si immer duucher und ruhiger worde u het sech afa zrügg zie unger ihre Busch im Garte. Zum Glück frisst und trinkt si normau aber süsch tigeret si wie verlohre ume u me gseht ihrem Gang ah, dases ihre nid guet geit. Am schlimmschte si aber d’Ouge, wo vo so viu Leid, Schmärz und Verluscht verzeue. Si luegt ganz angers, so truurig, läär und läng, füre aus süsch u das verschrisst mi no grad meh. I und o d’Regula probiere so guet mr chöi für dini Schöschter da dsi ure ds häuffe, dass si mit däre unerwartete Wändig im Läbe ds schlag chunnt.

Runa, i vermisse di so ungloublech fescht u würd so viu drfür gäh, dass dr geschtrig Morge angers verloffe wär. I ha mr scho tuusig Mau überleit, was wäre gsi, weni nid dr ganz Morge dinne gschaffet hät u du mi dusse ghört hätsch öppis im Garte mache? Du bisch ja meischtens nid wit wäg gsi u de wärsch de vilech gar nid dert füre gange u au das hätt nid müesse passiere? I weises nid.

I probiere so guets geit füre ds luege. Ds Läbe mues und söu ja witer ga. Äs het aues sini Zyt u dini isch leider nume churz gsi i dere Form uf dr Ärde. Umso dankbarer u glücklecher bini, dasi ha dörfe so ä grosse Teil drvo si. Ig weiss, dass dr Schmärz mit dr Zyt wird schwecher wärde aber im Momänt füehlt sech das alles fürchterlech schwär und fasch unüberwindbar a. Irgendwie wirds de scho ga u du wirsch immer i mim Härz blibe. Runa, i ha di über aues gliebt. Machs guet, wo immer du itze bisch. I wirde di nie vergässe.

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Vom Tun ins Sein: Kleine Auszeiten unter freiem Himmel, die dich lebendig machen